Die 28. UN-Klimakonferenz in Dubai (COP28) hat wie die meisten COPs das Minimalziel erreicht. Auch wenn Länder wie Saudi-Arabien meinen, sie hätten sich durchgesetzt, weil kein „Ausstieg“ aus den fossilen Energien beschlossen wurde, ist genau das geschehen. Daran ändern auch die diversen Schlupflöcher nichts. Die Erwähnung von CCS, also die Abscheidung und Einlagerung von CO2, und die Bezeichnung von Gas als Übergangslösung eröffnen einfach die Möglichkeit, Investitionen zu tätigen, die langfristig unrentabel sind. Doch der Mehrheit der Länder dürfte nun klar sein, dass mit dem „UAE-Konsens“ das Rennen um einen schnellen Ausstieg aus den Fossilen eröffnet ist. Die Ära der fossilen Moleküle endet und der unaufhaltsame Siegeszug von Elektronen als Energieträger hat begonnen. Dafür sorgt schon die größere Effizienz. Wer weniger Energie verschwendet als die Konkurrenz, hat einen Vorteil. Das haben manche Länder wie Dänemark verstanden. Für Deutschland sollte die COP28 hingegen eine Lehre sein. Dort waren Länder zu beobachten, die sich einem technologischen Umbruch verweigern, weil sie in der alten Welt gut verdient haben. Aber Deutschland sollte nicht wie Saudi-Arabien enden und sich krampfhaft an überkommene Technologien klammern – selbst wenn sich dafür vermeintlich positive Begriffe finden lassen wie „Technologieoffenheit“. Saudi-Arabien versteht darunter CCS und manche in Deutschland verstehen darunter synthetische Kraftstoffe, die sich in Verbrennungsmotoren nutzen lassen. Durchsetzen wird sich weder das eine noch das andere. Dafür sorgt die brutale Logik von Effizienz und damit Wirtschaftlichkeit. COP28 als „Klimakonferenz“ zu bezeichnen, ist daher eigentlich falsch. Es war eine Konferenz, an der die Karten in der Weltwirtschaft neu gemischt wurden – eine „Weltwirtschaftskonferenz“. Praktischerweise hilft das auch dem Klima. Es geht nicht mehr um Eisbären und Hitzetote. Es geht jetzt um knallharte wirtschaftliche Interessen und die sind meist der beste Anreiz etwas zu tun.
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