Die Opec wagt sich zum ersten Mal in die Höhle des Löwen und veranstaltet eine Pressekonferenz an einer Klimakonferenz. Dort stellt der Umweltkoordinator Mohamed Taeb kurz die Organisation vor. Wir lernen: Bei der Opec handelt es sich um einen Zusammenschluss von 14 Entwicklungsländern. Auf die Frage, ob die Organisation, vielleicht nicht doch etwas mit dem Ölmarkt zu tun haben könnte, stellt Taeb klar: “Wir regulieren weder den Preis noch die Produktionsmenge” von Öl. Anschliessend übernimmt ein Ölmarktanalyst das Wort, Jan Ban. Er erläutert den ‘World Oil Outloook’. Dies ist der wichtigste Bericht des Ölkartells. Dessen Referenzszenario kommt zum Schluss, dass die Ölnachfrage bis zum Jahr 2040 immer weiter steigt. Ausgangsbasis dieses Szenarios ist eine Welt ohnen nenneswerten Klimaschutz. Umsichtig wie die Organisation ist, hat sie aber auch die Möglichkeit modelliert, dass die Länder ihre Klimapläne im Rahmen des Paris-Abkommens tatsächlich umsetzen. Wie zu erwarten handelt es sich dabei um das Szenario “B”. Hier kommt Opec zum Schluss, dass die Ölnachfrage um das Jahr 2030 ihren Höhepunkt erreicht und anschliessend zurückgeht. Doch sollte nicht dies das Referenzszenario sein? Sollte Opec nicht davon ausgehen, dass die Länder ihre Klimapläne auch umsetzen? “Nein” sagt Jan Ban. “Dafür ist es zu früh. Schauen Sie nur, was in den USA derzeit passiert.” Dank Trump hat das Referenzszenario also noch eine Chance. Doch mit welcher Erwärmung muss die Menschheit rechnen, falls die Opec mit ihrem Szneario recht behält? Bei dieser Frage muss Jan Ban passen: Leider, leider habe Opec nicht die Instrumente, um die Klimawirkung des meist einzigen Exportprodukts ihrer Mitgliedsländer zu berechnen. Das müssten andere tun. Aufgabe der Opec sei einzig die Modellierung des Ölmarkts. Oder anders: So lange die Ölnachfrage steigt, ist eh Alles egal. mic
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?
Dann abonnieren Sie doch weltinnenpolitik.net per RSS oder Email
oder folgen sie der Facebook Seite