Zur Eröffnung der UN-Klimakonferenz in Glasgow sprachen wie immer die Führer der Welt. Doch etwas hat sich geändert: Es entstand nicht mehr der Eindruck, hier würden Sonntagsreden gehalten, nach denen man zum täglichen Kleinklein zurückkehrt. Den meisten scheint mittlerweile klar zu sein, dass nun wirklich etwas passieren muss. Es scheint, als ob die Staats- und Regierungschefs anfingen die Mahnung der Klimaaktivistin Greta Thunberg zu beherzigen – die Klimakrise tatsächlich als Krise behandeln. Gleichzeitig spürt man aber auch Angst. Angst zu versagen und den viel beschworenen Kindern und Enkeln einen, zur Unkenntlichkeit veränderten, Planeten zu hinterlassen.
Beide Gefühle, die Einsicht in die Schwere der Krise und die Angst zu versagen, sind berechtigt. Um die Erwärmung noch bei 1,5 Grad stoppen zu können, müssen die globalen Emissionen – die globalen Emissionen – um rund die Hälfte in nur zehn Jahren sinken. Gelingt dies nicht, könnten Kipppunkte erreicht werden, nach denen das Erdsystem in einen fundamental anderen Zustand wechselt. Gleichzeitig ist auch klar, dass in Glasgow allein nicht die erforderlichen Maßnahmen beschlossen werden, um die Emissionen tatsächlich so stark zu reduzieren. Glasgow kann aber der Kipppunkt sein, ab dem Politiker und Wirtschaftsführer konsequent auf eine schnelle Reduktion der Emissionen setzen und dieser Trend sich dann selbst verstärkt. Wenn dazu auch die Angst zu versagen beiträgt, dann nur zu. mic
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