Der Oktober war ein guter Monat fürs Klima. Erst haben so viele Länder das Paris Abkommen ratifiziert, dass dieses noch vor Beginn der nächsten Klimakonferenz in Kraft tritt. Dann haben sich die Länder darauf geeinigt, die Emissionen aus dem Flugverkehr auf dem Niveau von 2020 zu deckeln. Emissionen, die darüber hinaus gehen, müssen die Fluglinien kompensieren, indem sie in Klimaschutzprojekte investieren. Und nun haben es die Länder endlich auch geschafft, die naheliegendste und billigste Klimaschutzmassnahme zu ergreifen: die weitgehende Abschaffung einer Klasse von Super-Treibhausgasen, den FKWs (s.u.). Auf internationaler Ebene verbleibt damit nur noch ein einziger Sektor, dessen Emissionen nicht geregelt sind: die Schifffahrt. Diese macht knapp zwei Prozent der globalen CO2 Emissionen aus – mehr als der Luftverkehr. Dass hier noch dieses Jahr eine Regelung gefunden wird, ist aber unwahrscheinlich.
Von dieser Ausnahme abgesehen, steht also auf internationaler Ebene die Struktur, die Schlachtordnung, für den Kampf gegen den Klimawandel. Wichtiger noch: China, die USA, die EU und viele andere Länder haben in den letzten Monaten immer wieder gezeigt, dass der Klimawandel oberste Priorität geniesst. Trotzdem ist klar, dass die bislang geplanten Massnahmen bei Weitem nicht ausreichen um die Erwärmung auf „deutlich unter zwei Grad“ zu begrenzen. Im Gegenteil: Diese Marke könnte schon in 34 Jahren erreicht sein. Um dies zu verhindern, muss nun der Druck auf die Regierungen erhöht werden, auf nationaler Ebene mehr zu tun. In Deutschland bedeutet dies – Kohleausstieg. Dabei muss die Frage lauten: Wie können wir den Ausstieg schnellstmöglich bewerkstelligen? Und nicht: Welchen Auswirkungen hat das auf den Börsenkurs von RWE & Co? Deutschland geniesst auf der Welt grosses Ansehen für die ‚Energiewende‘. Das Wort ist mittlerweile sogar als ‚energywende‘ in die englische Sprache eingegangen. Jetzt muss Deutschland zeigen, dass es nicht nur ‚weltmeisterlich‘ Solaranlagen installieren kann, sondern auch bereit ist, den nächsten Schritt zu tun: möglichst schnell die dreckigste Art der Stromerzeugung abzustellen. mic
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