Swissfoundations will mit dem Zentrum die Stiftungsbranche professionalisieren und deren Wirkungsgrad erhöhen
Das Stiftungszentrum bietet Forschung, Lehre und Beratung für gemeinnützige Stiftungen an.
«Wir wissen alles über amerikanische Waschbären in der Schweiz, aber nichts über das Stiftungswesen», beklagt Beate Eckhardt, Geschäftsführerin von Swissfoundations, dem Verband der Schweizer Förderstiftungen. Um diesem Missstand abzuhelfen, investieren Mitglieder des Verbands 2,5 Millionen Franken in den Aufbau eines universitären Kompetenzzentrums Stiftungen. Zuletzt waren noch zwei Bewerber im Rennen: Freiburg und Basel. Die Universität Basel hat nun den Zuschlag erhalten. Arbeit für das neue Zentrum ist reichlich vorhanden. Stiftungen sind eine Boombranche mit wachsender wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Bedeutung. Mit dem Stiftungszentrum will Swissfoundations diese Entwicklung unterstützen und die Professionalisierung der Stiftungsbranche vorantreiben. Durch den Einsatz moderner Management-Methoden soll insbesondere die Wirkung der Stiftungsarbeit verbessert werden, erklärt Eckhardt. Um dieses Ziel zu erreichen, wird das neue Zentrum in drei Bereichen tätig, sagt Beat Münch, Adjunkt des Unirektors:
- Forschung. Im Gegensatz zu Unternehmen versuchen Stiftungen nicht ihren Gewinn zu maximieren, sondern ihre gesellschaftliche Wirkung. Dadurch ergeben sich Fragestellungen, die nicht durch die herkömmliche Management-Theorie abgedeckt werden.
- Aus- und Weiterbildung. Das Zentrum bietet einerseits Vorlesungen für Studenten und andererseits Seminare für Praktikanten an. Noch nicht entschieden ist, ob das Zentrum auch sogenannte University-Professional-Abschlüsse anbieten wird.
- Beratung. Basierend auf der Forschung bietet das Zentrum Stiftungen und Stiftern Management-Beratung an.
Der Zeitplan für den Aufbau dieser drei Bereiche ist ehrgeizig: Münch erwartet, dass das Zentrum im September, zu Beginn des Herbstsemesters, operativ ist. Im Endausbau wird die neue Einheit drei bis vier Akademiker beschäftigen. Diese werden dann weitere Forschungsgelder akquirieren müssen. Wenn in fünf Jahren die Anschubfinanzierung gebraucht ist, soll das Zentrum «weitgehend selbsttragend» sein, so Münch. mic
Aus der Basler Zeitung vom 07.03.2008