Ändert Trump die US-Handelsstatistik?

Durch das Weglassen von Re-Exporten würde das Handelsbilanzdefizit steigen

Mitarbeiter von US-Präsident Donald Trump diskutieren eine Änderung bei der statistischen Erfassung von Im- und Exporten. Dadurch würde das Handelsdefizit (zumindest optisch) aufgebläht.

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump erwägt eine Änderung bei der Berechnung der Im- und Exporte, berichtete das Wall Street Journal (WSJ) am Sonntag. [1] ‚Re-Exporte‘ sollen nicht länger als Exporte gerechnet werden. Re-Exporte entstehen, wenn ein Produkt in die USA eingeführt wird und anschliessend unverändert in ein anderes Land meist Mexiko oder Kanada ausgeführt wird. Wenn diese Re-Exporte nicht länger als Exporte gezählt werden, steigt das Handelsbilanzdefizit der USA mit Mexiko und Kanada deutlich: Mexiko bezieht Re-Exporte im Wert von über 50 Milliarden Dollar und Kanada im Wert von über 40 Milliarden Dollar aus den USA. Insgesamt re-exportieren die USA Güter im Wert von 250 Milliarden Dollar in alle Welt. Da die Trump Regierung gemäss WSJ diese Waren weiter als Importe aber nicht länger als Exporte rechnen will, würde das US-Handelsdefizit folglich um diesen Betrag steigen. Damit steigt auch der Druck Handelsverträge neu auszuhandeln, da das Defizit (zumindest optisch) grösser ist. Statistiker kritisieren die angedachte Neuerung: „Als Statistiker will man Symetrie“, sagt Steve Landefeld, der ehemalige Chef der US-Amts für Wirtschaftsstatistik. „Wenn man anfängt, Re-Exporte aus den US-Exportzahlen auszuschliessen, möchte man aus Symetriegründen die Importzahlen ebenfalls anpassen.“ Noch ist aber Zeit, die Änderung zu prüfen: „Wir sind noch nicht mal nahe einer Entscheidung“, sagte Payne Griffin, der Vize des US-Handelsbeauftragten. „Wir hatten bislang nur eine Sitzung und haben gefragt: ‚Wäre es möglich diese andere Statistik zu erstellen?‘“ mic

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[1] Wall Street Journal, 19.02.2017: Trump Administration Considers Change in Calculating U.S. Trade Deficit