Der Tag der grossen Worte

De Boer verspricht Action vom ersten Tag nach der Konferenz an

Am ersten Tag der Konferenz wird noch nicht allzuviel verhandelt. Vor dem versammelten Plenum geben die dänischen Gastgeber und die wichtigsten Länder ihre Eröffnungsstatements ab. So ist viel von „historischer Verantwortung“ und der „Rettung der Welt“ die Rede, wobei ein Scheitern der Verhandlungen einem „Selbstmordpakt der Menschheit“ gleichkäme. Das hat man so oder ähnlich schon oft gehört.

Dennoch fällt auf, dass die Redner die Latte für einen Erfolg hoch legen. Im Vorfeld der Konferenz hatten sie die Erwartungen noch gezielt gedämpft. Doch nun sagt Connie Hedegaard, die zuständige dänische Ministerin: „Die Zeit ist Jetzt. Noch nie war das politische Momentum grösser als heute. Mittlerweile haben 110 Staats- und Regierungschefs ihr Kommen in der zweiten Woche der Konferenz zugesagt.“ Hedegaard ist klar, dass keiner dieser Gäste Kopenhagen mit leeren Händen verlassen will. Die Politiker haben ihren Wählern quasi versprochen das Problem nun endlich zu lösen.

Die bewegendsten Worte fand aber eine junge Frau aus Fidschi, die im Namen der Umweltorganisation tcktcktck 10 Millionen Unterschriften aus der ganzen Welt überreicht hat. Mit tränenerstickter Stimme bat sie die Führer der Welt, dafür zu sorgen, dass auch ihre Kinder noch auf ihrer kleinen Insel in der Südsee aufwachsen können. Sichtlich gerührt hat sich daraufhin Yvo de Boer, der Leiter der Verhandlungen zu einem Versprechen hinreissen lassen: „Gib uns noch zwei Wochen zum Reden, und ich verspreche dir, dass wir am ersten Tag nach der Konferenz handeln werden.“ Für die Kinder in Fidschi und in allen anderen Ländern der Welt. mic

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